Medienabhängigkeit bei Kindern und Jugendlichen

Wie das Projekt MeKi Betroffenen hilft

In unserer digitalen Welt sind Smartphones, Tablets und Computer aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Während digitale Medien viele Vorteile bieten, kann übermäßiger Konsum gerade für Kinder und Jugendliche zur Gefahr werden. Medienabhängigkeit ist ein wachsendes Problem, das sich auf die psychische Gesundheit, schulische Leistungen und soziale Beziehungen auswirken kann.
Doch wie erkennt man eine Medienabhängigkeit? Welche Folgen kann sie haben? Und welche Lösungsansätze gibt es? Genau hier setzt das Modellprojekt MeKi an, das in Zusammenarbeit mit der Charité Berlin, der Klinik Schönsicht und der Deutschen Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See entwickelt wurde.

Was ist Medienabhängigkeit?

Medienabhängigkeit ist eine Form der Verhaltenssucht, bei der Kinder und Jugendliche die Kontrolle über ihre Mediennutzung verlieren. Betroffene verbringen oft stundenlang mit Social Media, Gaming oder Video-Streaming, ohne dass sie ihr Verhalten regulieren können. Typische Anzeichen sind:

  • Verlust der Kontrolle: Das Kind kann die Nutzungsdauer nicht mehr selbst bestimmen.
  • Vernachlässigung anderer Interessen: Schule, Hobbys oder soziale Kontakte werden vernachlässigt.
  •  Entzugserscheinungen: Wird der Zugang zu digitalen Medien eingeschränkt, kommt es zu Gereiztheit oder Aggressivität.
  • ✔ Weiterführung trotz negativer Konsequenzen: Schlechte Noten, sozialer Rückzug oder gesundheitliche Probleme halten die Betroffenen nicht von exzessiver Mediennutzung ab.

Psychische und soziale Folgen

Kinder und Jugendliche mit Medienabhängigkeit sind oft psychisch stark belastet. Häufig treten Komorbiditäten wie Depressionen, Angststörungen oder eine erhöhte Stressanfälligkeit auf. Auch mangelnde Impulskontrolle und Schwierigkeiten im Umgang mit negativen Emotionen sind typisch.
Langfristig kann eine unbehandelte Medienabhängigkeit zu schulischen Problemen, sozialer Isolation und eingeschränkten beruflichen Perspektiven führen.

Das Projekt MeKi: Hilfe für Betroffene

Das Modellprojekt MeKi (Medienabhängigkeit bei Kindern und Jugendlichen – Entwicklung eines Rehabilitationskonzepts) wurde ins Leben gerufen, um Kindern und Jugendlichen mit problematischem Medienverhalten nachhaltig zu helfen.

Ziel des Projekts

MeKi entwickelt ein stationäres Rehabilitationsprogramm mit anschließender Nachsorge für Kinder und Jugendliche mit Medienabhängigkeit. Ziel ist es, Betroffene dabei zu unterstützen, ihren Medienkonsum zu regulieren und gesunde Verhaltensmuster zu entwickeln.

Wer kann teilnehmen?

Das Projekt richtet sich an:

  •  Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren
  • mit hohem oder problematischem Medienkonsum (z. B. Social Media, Gaming, Streaming)
  • die Unterstützung dabei benötigen, ihren Medienkonsum in den Griff zu bekommen

Auch Eltern werden in den Prozess einbezogen, da sie eine entscheidende Rolle bei der Begleitung ihrer Kinder spielen.

Wie läuft die Teilnahme ab?

  • Befragung: Zunächst werden Kinder, Jugendliche und Eltern interviewt, um das Mediennutzungsverhalten und die Herausforderungen zu verstehen.
  • Rehabilitation: In einem stationären Programm lernen die Betroffenen durch Therapie, Coaching und medienfreie Aktivitäten, gesunde Alternativen zu entwickeln.
  • Nachsorge: Um den Erfolg langfristig zu sichern, gibt es ein Anschlussprogramm mit Unterstützung im Alltag.

Teilnehmende Kinder und Eltern erhalten eine Aufwandsentschädigung für Interviews.

Warum ist MeKi so wichtig?

Viele Kinder und Jugendliche wissen nicht, wie sie ihren Medienkonsum selbst regulieren können. Gleichzeitig sind Eltern oft unsicher, wie sie reagieren sollen. Verbote allein helfen nicht – stattdessen braucht es nachhaltige Strategien, um gesunde Mediennutzung zu fördern.
Durch das Projekt MeKi bekommen Betroffene die Chance, ihre Medienabhängigkeit zu überwinden und ihre Lebensqualität langfristig zu verbessern.

Jetzt teilnehmen oder informieren!

Du möchtest mehr über das Projekt erfahren oder kennst jemanden, der betroffen sein könnte? Dann melde dich jetzt!

Lasst uns gemeinsam, Kindern und Jugendlichen helfen, einen gesunden Umgang mit digitalen Medien zu finden!

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